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Weniger Kinder pro Mann als pro Frau


Erstmals liegen für Männer in Deutschland Geburtenraten vor. Männer bekommen durchschnittlich weniger und später Kinder als Frauen.
Demnach lag die durchschnittliche Zahl der Kinder pro Mann seit 1991 in jedem Jahr unter der Zahl der Kinder pro Frau. Im Jahr 2013 (jüngste verfügbare Daten) betrug die Rate der Männer 1,35 und die der Frauen 1,42, so das Max-Planck-Instituts für demografische Forschung (MPIDR) in Rostock.
Geburtenraten für Männer gab es in Deutschland bisher nicht. Sie ließen sich nicht berechnen, da die dafür nötigen Angaben zum Alter der Väter in der amtlichen Statistik unvollständig sind. Während Frauen ihr Alter bei Geburt eines Kindes immer mitteilen müssen, ist die Angabe für Männer nur bei ehelichen Geburten Pflicht. Bei nichtehelichen Geburten ist sie dagegen freiwillig. Die MPIDR-Demografen haben nun die fehlenden Altersangaben der Männer über statistische Verfahren ermittelt.
Viele Fragen rund um Elternschaft und Familie würden hauptsächlich mit Blick auf die Frauen diskutiert, sagt MPIDR-Forscher Christian Dudel. Das liege auch daran, dass es zum Verhalten der Männer bisher kaum Daten gebe. „Die Erforschung des Männerverhaltens beim Thema Kinderkriegen war bisher quasi ein blinder Fleck.“ Mit der Berechnungsmethode des MPIDR würde es nun leichter, das Thema endlich auch aus männlicher Perspektive zu erforschen.
Die Männer bleiben zurück: Die Zahl der Kinder pro Mann lag in Deutschland seit 1991 kontinuierlich um 5 bis 10 Prozent unter der der Frauen. Im Osten ist der Abstand besonders groß. Während die Geburtenraten der Frauen im Osten die der Frauen im Westen inzwischen überholt hat, bleibt die Ost-Rate der Männer weiter hinter der im Westen zurück. Daten: Statistisches Bundesamt /MPIDR-Berechnungen
Männerüberschuss im Osten drückt Geburtenraten
Ein wesentlicher Grund, dass die Kinderzahl pro Mann hinter der pro Frau zurückbleibt, ist, dass es einen Männerüberschuss im sogenannten „reproduktiven Alter“ gibt, in dem Frauen oder Männer gewöhnlich Kinder bekommen. Die Geburtenrate ist die Zahl der geborenen Babys geteilt durch alle Männer oder Frauen im reproduktiven Alter – inklusive derer, die kinderlos bleiben. Die gleiche Zahl an Kindern wird also auf mehr Männer als Frauen aufgeteilt – und entsprechend ist die Rate für die Männer kleiner.
Besonders deutlich wirkt sich der Männerüberschuss im Osten aus. Dort hinken die Kinderzahlen pro Mann denen der Frauen um bis zu über zehn Prozent hinterher (Werte für 2013: Frauen 1,46; Männer 1,31). Im Westen beträgt der Abstand um die vier Prozent (Werte für 2013: Frauen 1,41; Männer 1,36). Während das Verhältnis im Westen dem in vielen anderen entwickelten Ländern entspreche, seien die Unterschiede in den neuen Bundesländern außergewöhnlich, sagt Christian Dudel. „Die vergleichsweise niedrige Fertilität ostdeutscher Männer war bisher weitgehend unbekannt.“
Ursache des hohen Männerüberschusses im Osten ist vor allem die Abwanderung junger Menschen in die alten Bundesländer in den Neunziger- und Nullerjahren. Damals verließen mehr Frauen als Männer die neuen Bundesländer.
Quelle:
http://demogr.mpg.de/de/news_presse/news/press/weniger_kinder_pro_mann_a...
